Forschung im Team Sozial-/Sonderpädagogik
Mit dem Handlungsfeld des Übergangs Schule/Beruf und der besonderen Zielgruppe benachteiligter Jugendlicher beziehen wir uns auf eine biographische Passage, in der sich Bildungsbiographien und soziale Ungleichheiten längst manifestiert haben. Sozial benachteiligte Jugendliche, junge Migrantinnen und Migranten und junge Menschen mit sonderpägagogischem Förderbedarf sind in diesem Lebensabschnitt längst in Rollen gefangen, die ihnen oftmals Zugänge zur respektablen Bildungs- und Arbeitsgesellschaft versperren. Damit sind aus institutioneller Sicht nicht nur die klassischen Lernorte beruflicher Bildung wie Schule und Betrieb sowie außer- und überbetriebliche Bildungseinrichtungen interessant. Unsere Arbeit bezieht sich gleichermaßen auf das allgemeinbildende Schulwesen, Rehabilitationseinrichtungen, Förderzentren für Behinderte, das gesamte Feld der Jugendsozialarbeit und auch der offenen Jugendarbeit und alle Formen ehrenamtlicher oder informeller Tätigkeit. Unsere Forschungs- und Lehrperspektive zielt darauf ab, die gesellschaftlichen Strukturen, in denen sich diese Statusunterschiede ereignen, sichtbar zu machen und pädagogische Verfahrensweisen zu entwerfen, die diese Hierarchien begradigen und über sie hinaus weisen. Sozialpädagogik in der beruflichen Bildung ist somit eine gesellschaftspolitische Möglichkeitswissenschaft, die auch die Erfahrung von Misserfolg und Prekarisierung zu Ausgangspunkten beruflichen Lernens und beruflicher Lebensperspektive macht. Damit geht ein subjektbezogenes Inklusionsverständnis einher, dass auf die teilhabeorientierte Anerkennung biographischer Erfahrungen und Bewältigungsstrategien abzielt.