Chinaspezifische Merkmale der Entstehung von Innovationen in künstlicher Intelligenz und Umweltschutz: Bildungssystem, Interaktion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Großprojekte (ChiKUBIG)
Leitung: | Prof. Dr. Steffi Robak (LUH), Prof. Dr. Ingo Liefner (LUH), Prof. Dr. Daniel Schiller (Universität Greifswald) |
E-Mail: | steffi.robak@ifbe.uni-hannover.de |
Team: | Xing Liu-Schuppener (LUH), Chris Brück (LUH), Yang Liu (Universität Greifswald) |
Projektstart: | 2021 |
Datum Projektende: | 31-10-24 |
Förderung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF |
Laufzeit: | 11/2021 - 10/2024 |
Weitere Informationen | https://www.uni-due.de/in-east/news/green_series.php |
Bemerkungen: | steffi.robak@ifbe.uni-hannover.de |
Wie werden im chinesischen Bildungssystem Kreativitätsvorstellungen veranlasst und konzipiert und welche Zusammenhänge bestehen zur Förderung von Innovationsprozessen? Mit dieser Frage befasst sich die Professur für Bildung im Erwachsenenalter des Instituts für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung (IfBE) im Projekt ChiKUBIG. Im Fokus der Betrachtung dieses Teilprojektes stehen Zusammenhänge zwischen Bildungsprozessen und Innovationssystem.
Zum Gesamtprojekt: Die Volksrepublik China wandelt sich immer mehr von einem Produktions-, zu einem Innovationsstandort. Das chinesische Innovationssystem unterliegt hierbei völlig anderen Mechanismen als das deutsche Innovationssystem, indem es eine zentrale Top-Down Steuerung mit dezentralen Experimentierräumen im Sinne eines Bottom-Up-Ansatzes verbindet. Dieses Zusammenspiel aus staatlicher Kontrolle und experimentellen Freiräumen ist vergleichsweise einzigartig.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald sowie des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover widmet sich das IfBE im Projekt ChiKUBIG der Untersuchung dieses Themenkomplexes.
Im Hinblick auf die Identifikation, Systematisierung und Aufbereitung von spezifisch chinesischen Einflussfaktoren von Innovation für die deutsche Forschungs- und Innovationspolitik bestehen nach wie vor erhebliche Kenntnislücken. Das hier vorgestellte Forschungsvorhaben möchte vor diesem Hintergrund zu einem tieferen Verständnis dieser Einflussfaktoren im chinesischen Bildungssystem (Kreativitätsentwicklung), in der institutionellen Rahmensetzung (Kooperation Wissenschaft-Wirtschaft) und in spezifischen Organisationsformen (insbesondere Großprojekte und Cluster) im deutsch-chinesischen Innovationskontext beitragen.
Zentrales Ziel des Verbundprojektes ist es spezifisch chinesische Einflussfaktoren für Innovation zu identifizieren, zu systematisieren und für die deutsche Forschungs- und Innovationspolitik aufzubereiten. Die Arbeiten des IfBE fokussieren sich insbesondere auf Aspekte der Kreativitätsentwicklung, die im chinesischen Bildungssystem eine besondere Aufmerksamkeit erhalten. Diese sollen bildungswissenschaftlich in ihren (bildungs-)politischen Grundzügen sowie exemplarisch in ihren Konzeptualisierungen und Realisierungsformen betrachtet werden.
Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses des Vorhabens stehen dabei die Technologiefelder Künstliche Intelligenz und Umwelttechnologien, da diese als zentrale Innovationstreiber gelten, denen aktuell sowohl in China als auch in Deutschland hohe Bedeutung beigemessen wird.
Das Vorhaben soll deutsche Innovationsakteure in die Lage versetzen die Motive und Handlungsweisen chinesischer Akteure besser zu verstehen sowie die Mechanismen des chinesischen Innovationssystems nachvollziehen zu können, welche sich in Indikatoren wie Forschung- und Entwicklungsausgaben, Publikationen und Patentanträgen ausdrücken. Die Erkenntnisse aus diesem Vorhaben sind damit sowohl für deutsch-chinesische Partnerschaften in Wissenschaft und Wirtschaft als auch für das eigene Agieren im Wettbewerb mit China relevant.